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8 Missverständnisse im Marketing für Mediator:innen

8 Missverständnisse im Marketing für Mediator:innen

Ganz ehrlich: Im Marketing für Mediator:innen wimmelt es nur so von Trugschlüssen und Fehleinschätzungen. Klarer Fall von denkste. 
Hier geben wir dir einen Überblick über die acht häufigsten Missverständnisse, die uns immer wieder begegnen, wenn wir mit Menschen über Mediation sprechen. Wenn du mehr zum Thema Sog-Marketing wissen willst, mit dem du als Mediator:in wirklich gebucht wirst, dann freuen wir uns im Gratis Live-Training auf dich! 

Wann unser nächstes Gratis Live-Training stattfindet? Das erfährst du hier.

Für die schnelle Leserin haben wir die acht Aussagen in dieser Liste zusammengefasst:

  • Nr. 1 Kein Mensch kauft Mediation! 
  • Nr. 2 Die Medianden müssen erkennen, dass sie eine Mediation brauchen und den ersten Schritt machen
  • Nr. 3 Persönlich heißt nicht privat
  • Nr. 4 Investitionen sind keine Ausgaben
  • Nr. 5 Wir sind keine Bäume, sondern Teil eines Waldes
  • Nr. 6 Gefunden werden, ohne dich zu zeigen
  • Nr. 7 Es gibt doch schon so viele Mediator:innen?!
  • Nr. 8 Du darfst als Mediator:in keine Lösung versprechen

Wenn du dich für die Geschichten hinter den Missverständnissen interessierst, dann lies gerne zu allen Missverständnissen hier weiter...

Nr. 1 Kein Mensch kauft Mediation! 

Dont’t fall in love with your product, fall in love with your customer (Marie Forleo)

Wir beginnen mit dem Missverständnis No 1. Erinnerst du dich an die magischen Momente in deiner Mediationsausbildung? Als du im Rollenspiel verstanden hast, wie der Andere wirklich fühlt? Warum sich der Konflikt mit der Partnerin alleine nicht lösen lässt? Wie viel Mediation dann bewirkt? Weil du dich verstanden gefühlt hast und selbst verstanden hast, was gerade passiert im Konflikt? Weil Verständigung plötzlich wieder möglich war? 

Kurz: Erinnerst du dich, wie du dich vollends und für immer in die Mediation verliebt hast? Wie du dir vorgenommen hast, die Mediation in die Welt hinaus zu tragen? Gesagt, getan.  Nur leider reagieren deine Gesprächspartner meist nicht ganz so begeistert, wenn du ihnen berichtest, dass Mediation aus 5 Phasen besteht? Kein Wunder. Unsere Medianden von morgen wissen (noch) nichts vom Zauber der Mediation – verständlich, denn sie sind ja im Stress, im Konflikt. Ihnen fehlt die Erfahrung, die wir Mediator:innen machen durften: Dass sich Konflikte über die Beziehungsebene lösen, darüber, dass du dich verstanden gefühlt hast von echten Menschen. Was bedeutet das für unser Marketing für Mediator:innen? Es heißt: Wir brauchen erstmal eine Verbindung zu den Leuten. Ohne diese persönliche Verbindung springt der Funke nicht über. Daher sollten wir uns nicht nur in unser Produkt "Mediation" verlieben, sondern in die Menschen, denen das dienen soll.

Ein Missverständnis im Marketing für Mediatoren ist unserer Ansicht nach, dass wir zu viel über Mediation und zu wenig über die Sorgen und Nöte echter Menschen sprechen. 

Hast du wegen eines Konfliktes nachts schon mal wachgelegen und vor Wut nicht schlafen können? Hand auf's Herz: Wie sehr hätte es dir in diesem Moment geholfen, von einem abstrakten Verfahren zu hören, in dem es vor Fachbegriffen nur so wimmelt (Allparteilichkeit, Eigenverantwortung, Vertraulichkeit etc.)? Hätte dich das emotional abgeholt? Hättest du dadurch eine Verbindung zu einem Menschen (geschweige denn einem Mediator) aufgebaut?

Wir vermuten: Eher nicht, oder?

Nr. 2 Die Medianden müssen erkennen, dass sie eine Mediation brauchen und den ersten Schritt machen

Wenn wir uns also in die Menschen verliebt haben, denen unsere Mediation dienen soll, sollten sie sich auch in uns verlieben. Doch das ist am Anfang gar nicht so leicht. Ein sehr naheliegender Gedanke, den viele Mediatoren während und nach der Ausbildung haben, ist: „Mensch, diese beiden bräuchten dringend mal eine Mediation.“ Und das mag stimmen. Doch trotzdem rufen sie dich nicht als Mediatorin zur Hilfe. Aus unserer Erfahrung fehlt ihnen das Vertrauen, den ersten Schritt zu gehen. Konfliktparteien sind in der Regel

  • im emotionalen Ausnahmezustand,
  • im Selbstschutz,
  • im Misstrauen und
  • manchmal in der Verteidigung.

Kein Wunder, dass sie nicht den ersten Schritt machen, oder? Wenn der Berg also nicht zum Propheten kommt, dann bedeutet es, dass du mit deinem Marketing einen Schritt zu den Medianden gehst. Wie kannst du es ihnen leicht machen, die erste kleine atomare Veränderung einzuleiten? Indem du den ersten Schritt gehst. Eine Brücke baust. Den Einstieg zu dir erleichterst. Hilf deinen Medianden, zeig dich und bau Vertrauen auf, z. B. mit einem Kennenlernangebot. Zum Beispiel, in dem du eine Übungsgruppe anbietest. Indem du einen Vortrag hältst, bei dem du am Ende noch eine Mini-Übung mit Praxiseffekt durchführst. Hast du schon ein kostenfreies Kennenlernangebot in deinen Leistungen?

Wenn nicht, dann komm in unser Mentoringprogramm und entwickele genau die niedrigschwelligen Angebote, die deinen Konfliktparteien brauchen

Nr. 3 Persönlich heißt nicht privat

Im ersten Missverständnis sprechen wir davon, dass wir uns in die Menschen verlieben sollten, denen unsere Mediation dienen soll. Und uns dann (Missverständnis Nr. 2) auch noch zeigen sollen. Haben da bei dir als Mediator:in nicht schon längst die Alarmglocken geklingelt? Wir Mediator:innen lieben doch unsere Neutralität und Allparteilichkeit. Und das ist für die Konfliktbegleitung nicht nur gut so. Es ist ein unerlässlicher Teil unserer Arbeit. 

Wo uns die Neutralität jedoch im Wege steht, ist beim Kennenlernen unserer Kund:innen. 

Wonach entscheiden Menschen sich für oder gegen eine Mediation? Surprise – nach Kompetenz und Sympathie. Sympathisch werden wir für andere nur dann, wenn wir lebendig werden, erlebbar, fühlbar und spürbar. Wenn wir also nicht nur über Mediation sprechen, sondern darüber, wer wir sind und was uns ausmacht. „Ich möchte aber bitte bloß nichts Privates über mich auf Social Media erzählen!“, denkst du jetzt vielleicht? Relax. Musst du auch nicht. Persönlich heißt nicht privat. Was persönlich ist und was privat, das entscheidest du. Persönlich kann Spaß machen (du hast ein special-interest-hobby wie “Ich bringe Kindern das Programmieren bei”), kann witzig sein oder berührend...es liegt bei dir.

Persönlich zu werden hilft deinen Medianden, sich für dich zu entscheiden.

> Wie bist du persönlich? Teile deine Gedanken unter unserem „Persönlich, nicht privat“-Post auf Instagram!

Nr. 4 Investitionen sind keine Ausgaben

Kennst du das Gefühl, dass du am Anfang am liebsten überall nur den Rotstift ansetzen und alle anfallenden Kosten streichen möchtest? Klar, gerade zu Beginn braucht es erstmal einige Vorleistungen, bspw. Webseite und Raummiete. Doch wenn wir das lediglich als Ausgaben betrachten, sollten wir uns fragen, was uns unser Geschäft bedeutet. Ist es das Unterfangen "Ich werde Mediator:in" nicht wert, da Geld zu investieren? Bedeutet das vielleicht, dass wir nicht an einen Return in Investment glauben? So waren wir anfangs vorsichtig mit finanziellen Transaktionen. Bis es irgendwann geklickt hat. Mein Schlüsselmoment war eine Fortbildung, durch die ich schon zwei Monate später einen Workshop geben konnte und – oh Wunder – Einnahmen erzielte. Viel schöner, viel befreiender und viel empowernder haben wir uns erlebt, als wir angefangen haben, alles Finanzielle im Hinblick auf die Frage zu untersuchen, ob es eine Investition sein könnte? 

Also etwas, bei dem du so viel zurückbekommst, dass du selbst wieder etwas geben kannst und auch dafür wieder etwas zurückbekommst. So schließt sich der Kreis und es kommt (gegenseitiges) Wachstum in Gang. Wunderschön. Worin möchtest du investieren? Weiterbildungen, Ads, Website? Schreibe dir jetzt drei spontane Ideen auf, von denen du glaubst, dass sie eine Investition sind, die dich deinem Ziel näher bringen. Wir freuen uns, wenn du deine Ideen in den Kommentaren mit uns teilst.

Nr. 5 Wir sind keine Bäume, sondern Teil eines Waldes

Was wir für unseren Erfolg von Bäumen lernen können? Dazu haben wir zwei tolle Gedanken bei Veit Lindau gelesen:

  1. Unterschätze niemals die Kraft eines Samens bzw. einer Vision. Sie ist schon längst da, bevor du überhaupt loslegst ...
  2. Verstehe dich nicht als Baum, sondern als Wald und frage dich, was der Wald davon hat, wenn der einzelne Baum wächst?

Genial, oder? Wenn wir uns auf dem Feld der Mediation also nicht mehr als Bäume, sondern als Teil eines Waldes verstehen, wird alles leichter. Das setzt voraus, dass wir uns nicht mehr als Konkurrent:innen betrachten. Dass wir uns fragen, wie wir beitragen können. Denn ein Wald lebt vom Miteinander. Größere Bäume spenden Schatten für kleine Setzlinge, gleichzeitig sind alle über ein Netz aus Wurzeln miteinander verbunden. Fühlst du dich manchmal als Einzelkämpfer:in auf dem Weg ins Mediationsgeschäft? Wie ein Baum...? Oder hast du schon andere Bäume für die Zusammenarbeit gefunden? Wenn ja, wie seid ihr zusammengewachsen?

> Erzähl doch mal in den Kommentaren...Baum oder Wald? Wenn du auch in Zukunft mit uns verbunden bleiben möchtest, abonniere gerne unseren Newsletter. Wenn du noch mehr Wald möchtest, findest du hier unser Mentoringprogramm mit wöchentlichen Coaching-Calls zu deiner Unterstützung, an denen du mit Gleichgesinnten in den Austausch gehst. 

Nr. 6 Gefunden werden, ohne dich zu zeigen

Lass dich als Mediator:in besser finden! Natürlich kennen wir das Dilemma. Wir möchten, dass Menschen uns finden als Mediator:in und spontan rufen: Das ist die Richtige für mich! 

Nur … damit du gefunden wirst, solltest du dich zeigen. Denn: Ohne Zeigen kein gefunden werden. Leuchtet ein? Im heutigen digitalen Zeitalter eignen sich Instagram, Facebook, Website … besonders gut. Sie sind kostengünstig und gut zu bedienen. Falls du dich technisch schwertust, frag die junge Generation! Sie helfen dir bestimmt gerne und bald wirst auch du Profi sein. 

Du bist schon Social Media-, Website- und Blog-Profi? Dann schau doch mal, wie du dich regional zeigen kannst. Wissen deine Nachbar:innen von deiner Tätigkeit? 

Nr. 7 Es gibt doch schon so viele Mediator:innen?!

Neulich in einem privaten Chat:

„Mediator:innen gibt es doch schon wie Sand am Meer! Wieso willst denn du jetzt auch noch als Mediator:in arbeiten?“

„Vielleicht hast du recht … andere sind ja auch schon weiter, das sind bestimmt die besseren Mediatoren, mit denen kann ich mich nicht vergleichen.“

„Genau, mach etwas Gescheites! Es gibt doch viel mehr Mediatoren unter uns als Menschen, die ihre Konflikte klären wollen.“

„Ja, das stimmt. Wir können ja auch nicht ernsthaft alle als Mediatoren arbeiten.“

Hast du diesen Satz schon mal gehört? Kennst du solche Gedanken? Das ist eines unserer liebsten Missverständnisse, weil es so leicht zu entkräften und so schön zu durchschauen ist. Ein Blick über den Tellerrand genügt und wir sehen, dass es bei unseren Nachbar:innen, den Coaches, anscheinend kein Problem ist, dass es so viele davon gibt. Weißt du, was die Coaches in den vergangenen 20 Jahren gemacht haben?

  • Sie haben sich positioniert
  • Sie haben damit ihren eigenen Markt ausdifferenziert (und vergrößert)
  • Sie haben damit ihre eigenen Berufsbezeichnungen geschaffen...also sind selbstwirksam geworden

Warum sollte das bei uns Mediator:innen nicht ebenso gelingen? Die gute Nachricht ist: Konflikte sind ein stetig nachwachsender Rohstoff! Deswegen kann es gar nicht genug Mediatoren geben.

Nr. 8 Du darfst keine Lösung versprechen

Wir versprechen als Mediator:innen keine Lösung. Oder? Ja, das gilt für die Mediation, nicht jedoch in unserem Marketing, also in der Art, wie wir die Beziehungen zu unseren Medianden gestalten. Da kann diese Aussage zu einem blockierenden Dogma werden. All unsere Kunden möchten raus aus dem Konflikt und sehnen sich nach Lösungen. So, wie es sich jetzt anfühlt, kann es nicht bleiben. Es muss sich was ändern! Sie brauchen eine bombensichere Antwort, warum sie zu dir in die Mediation kommen sollten, und die Aussage, dass du keine Lösung versprichst, die hat wirklich noch nie einen Menschen raus aus dem Konflikt und rein in die Mediation gelockt.

Was kannst du stattdessen tun? Hier ein paar Ideen, welche Fragen du auf integere Art und Weise beantworten kannst, statt eine Lösung zu versprechen: Wenn ich deine Kundin werden will, brauche ich z. B. Antworten auf die Frage:

  • Was ist anders, wenn ich mit dir als Mediator:in arbeite, statt zu versuchen, den Konflikt selbst zu lösen?
  • Welche Rolle übernimmst du, die ich nicht kann und die mich oder alle am Konflikt beteiligten Personen entlastet?
  • Welche Qualitäten bringst du in den Prozess ein, die mir als Konfliktpartei gerade fehlen?
  • Was „kaufe ich mit dir als Mediator:in ein"?

Also Antworten auf die Frage: what's in it for me? Genau. Deine Kundin möchte Antworten. Es ist leicht, ihr welche zu geben, ohne eine Lösung zu versprechen. Tun wir uns und unseren Kunden also den Gefallen und sprechen wir Klartext.

Haben wir deine Denkweise ein wenig auf den Kopf stellen können? Neugierig geworden, was es noch zum Marketing zu lernen gibt? Fragen? Lust auf Austausch? Dann komm zu unserem nächsten Gratis Live-Training. Wir sind schon ganz gespannt und freuen uns auf dich!

Du hast noch mehr Lesehunger? 

Dann schreib uns eine Mail, welches Thema dich als angehende Mediator:in in deinem Marketing gerade am meisten umtreibt. Auf welche Frage hättest du gerne eine Antwort? Unter allen Fragen wählen wir eine aus, zu der wir einen Blogartikel schreiben und veröffentlichen :)

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